Eishockey-Regeln

Das Spiel beginnt mit dem Bully (Anspiel) im Mittelkreis. Dabei wirft der Schiedsrichter den Puck zwischen die gegnerischen Spieler, die sich gegenüberstehen und versuchen, den Puck einem Mitspieler zuzuspielen. Die Spieler versuchen, ein Kombinationsspiel aufzuziehen und Tore zu erzielen. Läuft ein Spieler in die Angriffszone, bevor der Puck die blaue Linie überschreitet, gilt dies als Abseits. Dieser Regelverstoß wird mit einem Einwurf (Bully) in der neutralen Zone geahndet. Wird der Puck von einem Punkt hinter der Mittellinie bis hinter die gegnerische Torlinie geschossen, gilt dies als unerlaubter Weitschuss und führt zu einem Bully in der Verteidigungszone des Verursachers. Die Spieler dürfen während des Spieles ausgewechselt werden.

Das Spiel ist in drei Spieldrittel von jeweils 20 Minuten reiner Spielzeit eingeteilt, die Pausen zwischen den Dritteln dauern 15 Minuten. Am Ende jeden Drittels tauschen die Mannschaften die Seiten. Nach den internationalen Regeln werden bei unentschiedenem Spielstand am Ende des letzten Drittels zehn Minuten nachgespielt. Dabei ist das Spiel mit dem ersten erzielten Tor sofort beendet (Sudden death). Steht es am Ende der Verlängerung immer noch unentschieden, wird bei Endrunden nationaler und internationaler Wettbewerbe der Sieger durch Penalty-Schießen ermittelt, bei Ligaspielen in der Vorrunde der DEL wird das Spiel unentschieden gewertet.

Zeitstrafen werden für Festhalten des Gegners, Beinstellen, Stockschlagen, hoher Stock, Check gegen die Bande usw. verhängt. Der Verursacher des Fouls muss bei einem kleineren Verstoß das Eis zwei Minuten und bei einer größeren Regelwidrigkeit fünf Minuten verlassen. Während einer Zeitstrafe darf eine Mannschaft den bestraften Spieler nicht ersetzen. Ausnahme ist die zehnminütige Disziplinarstrafe, die wegen unsportlichen Verhaltens verhängt wird. Zudem gibt es je nach Schwere des Vergehens so genannte Spieldauerdisziplinarstrafen und Matchstrafen. Keine Mannschaft kann durch Zeitstrafen mehr als zwei Spieler gleichzeitig verlieren. Durch Überzahlspiel kann die zahlenmäßig überlegene Mannschaft ein Powerplay aufbauen, indem sie die gegnerische Mannschaft in ihrem Drittel einschnürt. Das Spiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet, dazu kommen zwei Torrichter, zwei Zeitnehmer (einer für die Spielzeit und einer für die Strafzeiten) sowie ein Schriftführer.
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Bully/Face Off
Eine Szene, die sich zu Beginn eines jeden Eishockeyspiels auf der ganzen Welt wiederholt. Und zu Beginn eines jeden Drittels. Und nach Toren. Und nach den übrigen unzähligen Spielunterbrechungen in den 60 Minuten Eishockey.

Zwei Spieler stehen sich gegenüber, leicht gebückt, die Stöcke knapp über dem Eis, die Augen auf die Hände des Schiedsrichters oder des Linienrichters gerichtet. Der hält die kleine Hartgummischeibe, den Puck, das Lieblingsspielzeug eines jeden Eishockeyspielers in der Hand. Und gleich wird er sie aufs Eis werfen.

Das ist das Bully! Bully ist der -sagen wir mal- umgangssprachliche, der „deutsche“ Begriff für den Einwurf des Pucks beim Eishockey. Die Variante die heutzutage genutzt wird, heißt eigentlich „Face Off“, und so wird es im englischsprachigen Raum, z.B. in der NHL auch genannt.

Das „Face Off“ ist eine Aktion, mit der das Spiel durch einwerfen des Pucks durch den Schiedsrichter oder die Linienrichter beginnt, oder nach Unterbrechungen fortgesetzt wird. Dabei stehen sich jeweils ein Spieler der beiden Mannschaften am Bullypunkt gegenüber (daher Face Off), und der Puck wird zwischen die Stöcke dieser beiden auf das Eis geworfen.

Ein Face Off beginnt, wenn der Ort des Einwurfs angezeigt ist und beide Spieler die korrekte Position eingenommen haben. Er endet, wenn der Puck korrekt eingeworfen wurde.

Zu Beginn des Spiels bzw. der einzelnen Drittel oder nach Toren wird der Einwurf durch den Schiedsrichter, bei anderen Unterbrechungen (z.B. Abseits) durch die Linienrichter ausgeführt.

Abseits:

Es gibt im Eishockey verschiedene Spielsituationen, in denen das Spiel unterbrochen wird. Einige Aktionen davon stehen im Zusammenhang mit dem Begriff „Abseits“. Dabei kann man fast immer sagen, dass ein Spieler dort steht, wo er nicht oder noch nicht stehen darf.

Nehmen wir uns als Beispiel für diese verschiedenen „Abseits-Situationen“ einmal ein Spiel unserer Pinguine gegen die ….. sagen wir mal….. Haie!! Die Pinguine sind immer im Angriff (so wie es sein soll), die Haie immer hinten drin. OK, nur für das Beispiel……

„normales“ Abseits:

Grundsätzlich dürfen Spieler der Pinguine erst dann die Angriffszone (also das Drittel vor dem Haie-Tor, abgetrennt durch die blaue Linie) erreichen (also über die blaue Linie laufen!), wenn der Puck bereits „drin ist“. Wichtig ist hierbei die Stellung der Schlittschuhe. Der Puck muss als erstes über die gegnerische blaue Linie gespielt werden, bevor die Spieler diese Linie mit beiden Schlittschuhen vollkommen überschreiten. Ist ein Schlittschuh noch „draußen“ oder auf der blauen Linie, ist alles ok!

Eine Ausnahme zu dieser Regel bildet der Puck führende Spieler. Überschreitet er vor dem Puck die blaue Linie, so wird nicht auf Abseits entschieden. So gesehen könnte also auch der Spieler der den Puck hat, rückwärts über die blaue Linie fahren, und es ist trotzdem kein Abseits!

Erkennt der Linienrichter das Abseits, so hebt er den Arm, das Spiel wird unterbrochen und durch einen Einwurf (Bully) fortgesetzt. Wo dieser Einwurf erfolgt, ist genau festgelegt.

Wird das Abseits durch das Führen des Pucks in die Angriffszone verursacht, so erfolgt dieser Einwurf vor der blauen Linie an einem der beiden Anspielpunkt. An welchem der beiden bestimmt der Linienrichter, je nachdem, welchem der beiden der Puck am nächsten war. War das Abseits also links, erfolgt auch der Einwurf am linken Bullypunkt, war es rechts, dann eben am Rechten.

Wird das Abseits jedoch durch einen Schuss oder Passversuch verursacht, so erfolgt der Einwurf an der Stelle, von der der Schuss/Pass ausgegangen ist. (Also z.B. in der neutralen Zone, weil von hier ein langer Pass erfolgt ist, der aber zum Abseits geführt hat).

Es gibt darüber hinaus noch Situationen, die zunächst wie Abseits aussehen, weil eben ein Spieler der Pinguine vor dem Puck im Drittel der Haie war, es aber eigentlich kein Abseits ist.

Beispielsweise dann, wenn ein Spieler der Haie den Puck in die eigene Zone führt, oder der Puck von ihm dorthin gepasst/gespielt wird oder abprallt, während sich dort Spieler der Pinguine befinden. Das Spiel geht weiter.

Puhh, ganz schön schwierig…. Aber es geht noch besser:

Verzögertes Abseits:

Um verzögertes Abseits handelt es sich, wenn der Puck in die Angriffszone gespielt wird, während sich hier schon Spieler der Pinguine befinden, es den Haien aber gelingt, selbst den Puck zu spielen. (Muss ein schlechter Pass gewesen sein!)

Der Linienrichter zeigt das Abseits an, das Spiel läuft aber zunächst weiter. Wird der Puck wieder in die neutrale Zone gespielt, oder verlassen alle Spieler der Pinguine  die Angriffszone, wird das Abseits aufgehoben und das Spiel läuft weiter.

Wird jedoch der Puck in Richtung Tor gespielt und der Torhüter der Haie muss den Puck spielen, wird das Spiel unterbrochen und auf Abseits entschieden! Das ist auch der Fall, wenn einer der Spieler in Schwarz-Gelb den Puck berührt oder die Haie weiter in Richtung eigenes Tor zurückdrängt. Auch hier wird dann auf Abseits entschieden.

Verstanden…?? Gut….. Gibt aber noch mehr:

Absichtliches Abseits:

Um ein absichtliches Abseits kann es sich handeln, wenn mit der Abseitsstellung eine Spielunterbrechung herbeigeführt werden soll (z.b. bei zu langen Eiszeiten der Spieler). Der Linienrichter kann ebenfalls auf absichtliches Abseits entscheiden, wenn ein Pass gespielt wird (der zum Abseits führt), wo keine Chance bestand, dass ein Spieler der Pinguine ihn jemals erreichen kann, solange er noch vor der blauen Linie ist.

Wird auf absichtliches Abseits erkannt, so erfolgt der Einwurf an einem der beiden Bullypunkte vor dem Tor der Pinguine! (oder der Haie, wenn die im Abseits standen!)

Soweit das Thema „Abseits“…. Denkt ihr!! Auch im Zusammenhang mit dem Torraum gibt es „Abseits“. Hier ist im Prinzip das gleiche: Ein Spieler darf erst „rein“, wenn der Puck schon vorher „drin“ war. Das ganze nennt man:

Torraumabseits:

Der Torraum ist ein besonders gekennzeichneter Bereich (blauer Halbkreis) vor den Toren, für den besondere Regeln gelten. Grundsätzlich dürfen sich hier nur der Torwart und die Spieler der Haie (beim Tor der Haie) aufhalten, sofern nicht der Puck bereits in den Torraum gespielt wird.

Wenn sich jedoch ein Pinguin absichtlich im Torraum der Haie aufhält, wird das Spiel unterbrochen und durch einen Einwurf in der neutralen Zone fortgesetzt.

Daraus folgt auch, dass ein Spieler der Pinguine nicht auf der Torraumlinie oder im Torraum stehen darf, wenn der Puck nicht zuvor in den Torraum gespielt wurde! Ebenso darf er nicht seinen Stock in den Torraum halten, bevor der Puck in den Torraum gelangt ist. In diesen Fällen ist das Spiel ebenfalls zu unterbrechen, eventuell erzielte Tore sind ungültig! Eine Ausnahme hiervon gibt es, wenn der Spieler der Pinguine von einem Spieler der Haie daran gehindert wird, den Torraum zu verlassen, während der Puck ins Tor gelangt. Kein Torraumabseits liegt auch dann vor, wenn ein Spieler den Puck rechtmäßig (also, erst der Puck, dann der Spieler) in den Torraum hineingespielt hat, diesen aber dann verliert und ein anderer Spieler dennoch ein Tor erzielen kann (sofern sich dieser nicht bereits VOR dem Puck im Torraum befand)

So, damit genug vom Abseits. Es gibt noch andere schöne Dinge!!

Icing:

Auch „unerlaubter Weitschuss“ genannt.

Zur Anwendung dieser Regel wird das Spielfeld durch die mittlere, rote Linie in zwei Hälften getrennt. Die Regel gilt bei gleichen Kräfteverhältnissen auf dem Eis, also wenn jede Mannschaft gleich viele Spieler auf dem Eis hat (egal ob jede Mannschaft 5 Spieler hat, oder 4 oder 3). Sind die Haie in Unterzahl, so gilt die Regel für Sie nicht, jedoch gilt sie weiterhin für die Pinguine, die mehr Spieler auf dem Eis haben.

Auf Icing wird dann entschieden, wenn ein Spieler der Pinguine den Puck aus der eigenen Hälfte über die Torlinie der Haie spielt. Das Spiel wird unterbrochen und es Erfolg ein Einwurf an einem der beiden Anspielpunkte im Drittel der Pinguine.

Geht der Puck beim Icing allerdings in das Tor der Haie, so gilt das Tor, und es wird nicht auf Icing entschieden. Ebenso wird nicht auf Icing entschieden, wenn

-         der Puck zwar das Tor nicht erreicht, aber durch den Torraum über die Torlinie hinter das Tor geht

-         die Mannschaft die den Puck spielt sich in Unterzahl befindet

-         der Puck direkt von einem Spieler, der an einem Einwurf beteiligt ist, über die Torlinie des Gegners geht

-         eine Spieler der Haie den Puck vor überschreiten der Torlinie berührt

So, das war doch gar nicht so schwer, oder? Jetzt zu ein paar spannenden Dingen, den Strafen.

Strafen:

Es gibt im Eishockey unterschiedliche Strafzeiten und Strafgründe.

Strafzeiten:

Die Strafzeiten sind 2 min, 5 min, 10 min und die so genannten Spieldauerdisziplinarstrafen sowie die Matchstrafe. Sie können gegen Spieler und auch gegen Mannschaftsoffizielle, die auf sich auf der Spielerbank befinden, verhängt werden.

Kleine Strafe:

Eine Strafe von 2 Minuten Dauer wird auch als kleine Strafe bezeichnet. Es gibt sie als „persönliche Strafe“, die gegen einen Spieler erlassen wird, und als Bankstrafe, die gegen eine Mannschaft erlassen wird (z.B. wenn zu viele Spieler auf dem Eis waren). Im Falle der Bankstrafe bestimmt die betroffenen Mannschaft einen Spieler, der die Strafe „absitzen“ muss. Wird eine 2 min.-Strafe verhängt, so muss jeder Spieler -ausgenommen den Torhüter (er kann auf dem Spielfeld verbleiben, die Mannschaft spielt jedoch in Unterzahl, die Strafe wird von einem Feldspieler abgesessen)- das Spielfeld für 2 Minuten effektiver Spielzeit verlassen und darf nicht durch einen Ersatzspieler ersetzt werden. Er muss auf der Strafbank, die der Spielerbank mit den Auswechselspielern gegenüberliegt, Platz nehmen.

Die kleinen Strafen sind in der Regel die Strafen, die für „normale“ Fouls wie Haken oder Beinstellen verhängt werden.

Es ist auch möglich, gegen einen Spieler zwei kleine Strafen wegen unterschiedlicher Vergehen gleichzeitig zu verhängen. Diese Strafzeiten werden dann aufaddiert. Das bedeutet also, dass ein Spieler, der eine 2+2 Minuten Strafe erhält, insgesamt 4 Minuten effektive Spielzeit nicht am Spiel teilnehmen und nicht ersetzt werden darf! Erzielt eine Mannschaft in Überzahl ein Tor, so gilt die erste der gegen die gegnerische Mannschaft ausgesprochen Strafen sofort als abgelaufen. Erhält ein Spieler eine kleine (2 min) und eine große (5 min) Strafe gleichzeitig, so muss die große Strafe zuerst abgesessen werden.

Große Strafe:

Eine Strafe von 5 Minuten Dauer wird auch als große Strafe bezeichnet. Sie wird für besondern schlimme Foul, oder Foul mit Verletzungsfolge verhängt. Ein Spieler -ausgenommen Torhüter, s.o.-, gegen den eine Große Strafe verhängt wird, muss das Spielfeld für fünf Minuten effektiver Spielzeit verlassen und darf nicht ersetzt werden. Fällt während der Dauer der 5 Minuten Strafe ein Tor für die gegnerisch -in Überzahl spielende- Mannschaft, so wird die Strafe nicht aufgehoben. Grundsätzlich gilt bei allen Strafen, dass jede Mannschaft immer mindestens drei Feldspieler auf dem Eis haben muss. Spielt eine Mannschaft bereits mit drei Spielern und wird erneut eine Strafe gegen einen der drei Spieler bzw. den Torhüter verhängt, so wird zunächst abgewartet, bis eine der vorangegangenen Strafen abgelaufen ist, bevor die Strafzeit beginnt. Es handelt sich um eine „aufgeschobene Strafe“.

Disziplinarstrafen:

Eine Strafe von 10 Minuten Länge bezeichnet man als Disziplinarstrafe, ebenso die Spieldauerdisziplinarstrafe (in den Statistiken mit 20 min) angegeben und die Matchstrafe. Werden lediglich Disziplinarstrafen gegen einen Spieler ausgesprochen, so kann der Spieler sofort ersetzt werden, es kommt nicht zu einer Unterzahlsituation. Es ist möglich, Disziplinarstrafen mit kleinen und/oder großen Strafen zu kombinieren, dann müssen jedoch der betroffene Spieler sowie ein weiterer Spieler auf der Strafbank Platz nehmen, damit nach Ablauf der kleinen Strafe dieser (zusätzliche) Spieler das Spielfeld wieder betreten kann und die Unterzahlsituation somit beendet ist.

Ein Spieler gegen den eine 10 Minuten Disziplinarstrafe verhängt wird, muss das Spielfeld für 10 Minuten effektive Spielzeit verlassen. Er darf das Spielfeld erst bei der nächsten Spielunterbrechung nach Ablauf der 10 Minuten wieder betreten.

Erhält ein Spieler in einem Spiel zweimal eine 10 Minuten Disziplinarstrafe, folgt daraus automatisch eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Erhält ein Spieler eine Spieldauerdisziplinarstrafe, so muss er das Spielfeld verlassen und darf in diesem Spiel nicht mehr eingesetzt werden. Das aussprechen einer großen Strafe führt in der DEL bei einigen Strafen (z.B. Bandencheck, Check von Hinten) automatisch zu einer anschließenden Spieldauerdisziplinarstrafe, ebenso ist der Spieler automatisch für das nächste Meisterschaftsspiel gesperrt, wenn eine Spieldauerdisziplinarstrafe ausgesprochen wurde.

Über die Spieldauerdisziplinarstrafe hinaus gibt es noch die Matchstrafe. Diese bewirkt, dass ein Spieler nicht weiter am Spiel teilnehmen darf, es werden in den Statistiken 25 Minuten ausgewiesen. Ein Spieler, gegen den eine Matchstrafe ausgesprochen wurde, darf erst nach fünf Minuten wieder durch einen Ersatzspieler ersetzt werden. Weiterhin darf er an keinem weiteren Spiel teilnehmen, bis sein Fall durch die zuständigen Kommissionen der Liga begutachtet wurde. In der DEL folgt auf eine Matchstrafe zunächst eine Sperre von vier spielen, es kann aber durch die Disziplinarkommission auch darüber hinaus weitere Sperren geben.

Strafgründe:

Es gibt im Eishockey viele verschiedene Gründe für Strafen. Die wichtigsten bzw. häufigsten sollen kurz erläutert werden. Dies sind Halten, Haken, Hoher Stock, Beinstellen, Behinderung, Stockschlag, Stockcheck, Ellbogen/Knie-Check, Bandencheck, Check von Hinten, unkorrekter Körperangriff, Faustschlag/übertriebene Härte und Stockstich. Je nach schwere des Vergehens (z.B. mit oder ohne Verletzungsfolge) werden hier kleine oder auch große Strafen verhängt. Es kann zu Strafkombinationen kommen (z.B. 2 min wegen Haltens + 2 min. wegen übertriebener Härte).

Grundsätzlich kann für mehr oder weniger alle „Vergehen“ sowohl eine kleine als auch eine große Strafe verhängt werden, das entscheidet dann der Schiedsrichter je nach Situation.

Einleitend noch kurz dies: Erkennt der Schiedsrichter eine „strafbare Handlung“, so hebt er den Arm, um eine Strafe anzuzeigen!! Das Spiel wird aber erst unterbrochen, wenn die Mannschaft, gegen die er eine Strafe aussprechen wird (sagen wir die Haie), den Puck berührt (beim Torwart nur wenn dieser die Scheibe festhält). So kann es vorkommen, dass die Mannschaft, die in Überzahl spielen wird (sagen wir die Pinguine), wenn die Strafe ausgesprochen wird, noch eine Weile weiterspielen kann, der Torwart aber zur Spielerbank fährt und durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wird! Passieren kann dabei nichts, weil das Spiel ja sofort unterbrochen wird, wenn ein Spieler der Haie den Puck berührt.

Nun aber zu den Strafen. Auch hier wieder mit Beispielen, um es etwas anschaulicher zu machen.

Haken:

Haken ist, wenn ein Spieler mit seiner Stockschaufel einen Gegner zieht oder zerrt und dadurch an der Fortbewegung hindert, egal ob diese Aktion gegen den Körper oder den Stock des Gegners gerichtet ist.

Beispiel: Ein Pinguin in Richtung des Haie-Tors. Da schiebt ein Spieler der Haie seinen Stock unter dem Arm hindurch und reißt den Spieler an der Schulter zu Boden. Folge: Strafe wegen Hakens.

Halten:

Halten bedeutet, dass ein Gegner, der im Puckbesitz ist, durch Festhalten mit der Hand oder dem Stock an der Fortbewegung gehindert wird.

Wird beim Versuch des Haltens dem Gegner in die Gesichtsmaske gegriffen, an dieser gezogen oder dem Gegner an den Haaren gezogen, so ist eine große Strafe zu verhängen.

Beispiel: Ein Spieler der Haie „umarmt“ einen Spieler der Pinguine, während dieser durch die neutrale Zone mit dem Puck läuft. Das führt dazu, dass der Spieler nicht mehr weiterlaufen kann und vielleicht sogar hinfällt. Folge: Strafe wegen Haltens. Weiterhin gibt es noch das „Halten des Stockes“. Hierbei wird der Stock eines gegnerischen Spielers festgehalten.

Hoher Stock:

Wird der Stock über die normale Schulterhöhe gehalten, so ist auf „Hoher Stock“ zu entscheiden. Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, das Spiel lediglich zu unterbrechen, oder eine Strafe zu verhängen.

Beinstellen:

„Beinstellen“ ist hier ein missverständlicher Ausdruck. Gemeint ist, das zu Fall bringen eines gegnerischen Spielers durch das Bein, den Stock, das Knie, die Hand, den Ellbogen, den Arm oder den Fuß. Angelt der Spieler jedoch eindeutig nach dem Puck, so handelt es sich auch dann nicht um Beinstellen, wenn der Gegner dadurch zu Fall kommt.

Beispiel: Ein Spieler der Pinguine läuft durch die neutrale Zone, ein Spieler der Haie hält ihm seinen Stock in den Weg (ohne an den Puck kommen zu wollen/können) und der Pinguin fällt über dieses Stock. Folge: Strafe wegen Beinstellens.

Behinderung:

Als „Behinderung“ bezeichnet man jede Aktion, die einen gegnerischen Spieler am Fortkommen hindert, der nicht im Puckbesitz ist. „Behinderung“ ist ähnlich bzw. zu vergleichen z.B. mit „Halten“, allerdings ist der gefoulte Spieler hierbei nicht im Scheibenbesitz!

Stockschlag:

Stockschlag ist eine Aktion, bei der ein Gegner mit dem Stock getroffen wird, wobei der Stock mit einer Hand oder mit beiden Händen gehalten wird. Leichtes Schlagen auf den Stock des Puckführenden wird nicht als Stockschlag gewertet, sofern die Absicht besteht, dem Puckführenden den Puck abzunehmen. Ein Spieler, der seinen Stock gegen einen Gegner schwingt, ist immer wegen Stockschlages zu bestrafen, wobei es belanglos ist, ob der Gegner getroffen wird oder nicht.

Stockcheck:

Stock-Check bedeutet, dass der Stock mit beiden Händen gehalten wird, und damit der Gegner in irgendeiner Höhe gecheckt wird.

Ellbogen/Knie-Check:

Wird ein Foul mit dem Ellbogen oder dem Knie verübt, so muss eine kleine Strafe verhängt werden, bei Verletzungsfolge eine Große (incl. Spieldauerdisziplinarstrafe). Stößt ein Spieler seinen Gegenspieler absichtlich mit dem Kopf, so ist eine Matchstrafe zu verhängen!

Bandencheck:

Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, gegen jeden Spieler, der einen Gegner derart mit dem Körper checkt, mit dem Ellbogen stößt, unkorrekt angreift oder ein Bein stellt, dass dieser heftig gegen die Bande geworfen wird, entsprechend der Heftigkeit des Aufpralls an der Bande, eine kleine oder eine große Strafe zu verhängen.

Check von hinten:

Eine kleine Strafe und zusätzlich ein Disziplinarstrafe oder eine große Strafe und zusätzlich eine Spieldauerdisziplinarstrafe ist gegen jeden Spieler zu verhängen, der seinen Gegner auf irgendeine Weise und wo auch immer auf dem Spielfeld von hinten stößt, körperlich angreift oder schlägt. Kommt es durch den Check von hinten zu einer Verletzung, so ist eine große Strafe + Spieldauerdisziplinarstrafe zu verhängen.

Faustschlag/übertriebene Härte:

Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, eine kleine oder doppelte kleine oder eine große Strafe gegen einen Spieler zu verhängen, den er für schuldig hält, unnötig hart zu spielen bzw. mit der Faust den Gegner geschlagen zu haben.
Wurde nach dieser Regel eine große Strafe verhängt, ist automatisch zusätzlich eine Spieldauerdisziplinarstrafe zu verhängen.

Unkorrekter Körperangriff:

Ein unkorrekter Körperangriff ist eine Aktion mit einem Anlauf von mehr als zwei normalen Schritten bzw. Schrittlängen, mit welchem ein Gegenspieler angegangen wird.

Stockstich/Stockendenstoß:

Stockstich ist eine Aktion, mit welcher ein Spieler mit der Stockschaufel einen Gegner sticht, stößt oder dies Versucht; es ist dabei belanglos, ob der Stock mit einer Hand oder mit beiden Händen gehalten wird.
Wird der Stich nicht mit der Schaufel sondern mit dem Griffende des Stockes ausgeführt, handelt es sich um einen Stockendenstoß.